Saturday, 7 March 2009

Seltsamer Traum.

Der Weltuntergang war nahe.
Dunkelheit beherrschte die Welt. Der Himmel war schawrz. Die Luft drückend schwer.
Voller Schweiß im Gesicht wachte ich auf und eilte ins Badezimmer, um mich im Spiegel zu sehen. Mein Gesicht war vollkommen rot; bis auf meine Augen, meine Nase und meine Lippen. Es fühlte sich wirklich heiß an. Ich drehte das Wasser auf und versuchte, mein Antlitz zu kühlen, doch das Wasser war warm. Ich stellte den Hahn kalt ein, und es kam auch kaltes Wasser, doch als ich mein Gesicht damit wusch, fühlte ich immer noch warmes Wasser. Geschockt fürchtete ich, ich hätte mir eine Seuche eingefangen.
Mein Vater tauchte auf und er brachte mich ins Freie, in die einschüchternde Dunkelheit. Wir gingen einen Feldweg entlang, dann nahm er mich mit in ein Haus. In diesem erkannte ich einige meiner Mitschülerinnen und begrüßte sie. Während des Traumes hatte ich das Gefühl, es wäre Jennys Zuhause gewesen, doch jetzt weiß ich, dass es nicht möglich war. Es sah mehr nach einer Bar aus.
Plötzlich verschwand mein Vater und ich fand mich draußen stehend wieder. Ich erschauerte wegen der bloßen Schwärze der unendlichen Nacht. Ich war allein. Das Gebäude existierte nicht mehr.
An einem Zeitpunkt tauchte Konstantin, ein anderer Klassenkamerad, auf, und dann betraten wir eine Art Geschäft. Keine Person war anwesend. Ich erinnere mich nicht genau was wir dann taten, aber ich weiß, dass wir schließlich Münzen aufsammelten, die irgendwo auf dem Boden und auf einigen Produkten auf den Regalen verstreut waren. Aus welchem Grund auch immer schnitten wir eine Art Schale von den Münzen runter, wobei der entfernte Teil wertlos war. Der Rest ergab die eigentlich Münze und deren angehörigen Wert. Noch merkwürdiger, die Münzen waren Pounds und Pennies.
Im Traum hatte ich das Gefühl, dass wir stahlen. Schließlich kam die Ladenbesitzerin herein und suchte nach etwas. Wir versteckten die Münzen in unseren Händen hinter unseren Rücken. Als ob es ein Spiel gewesen wäre, wusste ich, dass etwas passieren musste. Etwas, das zur Folge hatte, dass die Besitzerin uns erwischen würde. Ich schlich mich zur Tür. Eine kleine Münze entwischte zwischen meinen Fingern und landete mit einem klimpernden Geräusch am Boden. Es war laut genug. Aus meinen Augenwinkeln konnte ich erkennen, dass die Ladenbesitzerin sich nach mir umdrehte. Dann schlüpfte ich hinaus. Ich rannte zurück in die Richtung, aus der wir gekommen waren. Alle paar Meter legte ich eine Münzenschale (welche ironischerweise wie Bierflaschendeckel aussahen) in der Hoffnung auf den Boden, dass Konstantin dieser Spur und somit mir folgen würde, könnte er entkommen.
Während all jenes geschah, bemerkte ich nie, dass nirgendwo Leute auf dem Weg waren. Wirklich, niemand. Es mag zwar total dunkel gewesen sein, aber es gab Lichtquellen, die Straßenlampen. Sie erschienen mir wie die einzigen Bauten, die die Dunkelheit durchbrachen.
Nach einer Weile überquerte ich eine kleine Brücke und kam zu einer Art Garten, welches einer kleinen Villa angehörte. In jenem Garten standen ein Haufen Bänke und Tische. Merkwürdigerweise war jede Bank von Kindern besetzt. Kinder, die wahrscheinlich um die zehn Jahre alt waren. Ich schritt ein wenig herum und wurde fast paranoid. Was hatten all diese Kinder vor? Sie saßen nur und starrten mich an. Angsteinflößend.
Als ich mich umsah, dachte ich an das einzige Kind in etwa dem Alter, an das ich in dem Moment denken konnte. Genau in diesem Augenblick erspähte ich sie. Sie saß auf der Linken einer Bank bei dem Tisch, welches der Brücke am nächsten war.
Dieses Mädchen war Ivana. Sie ist Konstantins 12-jährige Schwester, die mich mit dem gleichen, scharfen Blick beobachtete, wie sie es immer in der Schule tut. Nichtsdestotrotz wirkte sie ziemlich lieb. Ich ging zu ihr hinüber und nahm sie mit. Sie wehrte sich nicht.
Wir gingen über die Brücke, zurück in die Richtung, in der das Geschäft gewesen war. Ich achtete nicht darauf, ob die Münzschalen noch am Boden lagen, doch nach einiger Zeit erblickten wir Konstantin und die Ladenbesitzerin. Sie zog Konstantin hinter sich her, unterwegs in die Richtung, in die Ivana und ich ebenfalls gingen. Konstantin sah uns nicht. Ivana und ich versuchten sie aufzuholen, doch plötzlich erschien in der Ferne ein riesiges Tor. Mit der Zeit kam es immer näher.
Konstantin ließ die Münzen aus seiner Hand auf den Rand des Weges fallen. Ich lief hin um sie aufzusammeln, dann folgten wir ihnen wieder.
Eine riesige Anzahl an Menschen standen in einer Schlange, um ins Tor zu kommen. An deren Ende standen Wächter, die jede Person kontrollierten. In diesem Moment leuchtete mir ein, dass das Tor eine Art Gefängnis war, welches alle Leute betreten wollten, freiwillig und unfreiwillig. Ich wusste auch, dass dieses Tor den sicheren Tod bedeutete. Den ewigen Tod.
Konstantin wurde unfreiwillig vor das Tor geschleppt. Sie waren mitten in der Schlange, als ich mit Ivana das Tor erreichte. Ich ließ Ivana in der Ecke neben dem Tor stehen und eilte zu den Wächtern. Gerade als Konstantin und die Ladenbesitzerin kontrolliert wurden, kam ich zu ihnen. Mein Gesicht brannte. Ich bat die Wächter, ihn gehen zu lassen, ich versuchte sogar, sie zu bestechen (ich erinnere mich noch an die 9 1-Pfund Münzen in meiner Hand), doch sie verscheuchten mich streng. Streng, wie bereits der ganze Traum gewesen war. Ein kalter Schauer lief über meinen Rücken.
Verzweifelt kehrte ich zu seiner kleinen Schwester zurück und legte meinen Arm um ihren Hals und ihre Schultern. Sie sah aus, als ob sie weinen wollte, es jedoch nicht könnte. Zusammen beobachteten wir Konstantin, der in diesem Moment durch das Tor schritt und aus unseren Augen verschwand. Ich war komplett perplex über die Menschenschlange; dachte im Ernst wirklich jeder, dass sie hinter diesem Tor das Paradies erwartete?
Ich hatte eine Art Kirchenmusik in meinem Ohr (ähnlich der Lieder Dante's Prayer und Falai Mina Amor), als ich plötzlich Jenny und ihre Freundinnen in der Schlange sah. "Jenny! NEIN!!", schrie ich sie an, doch sie hörten nicht...

Es WAR immerhin ein Alptraum. Etwa um diese Zeit herum wachte ich auf, und ich wunderte mich, warum und wie ich noch lebte.